Dezember 03, 2017
Als meine Freundin Miriam, ihr Hund Isa und ich die malerischen Nebenstrassen in ihrem winzigen Auto entlang rasten, spürte ich, wie meine Aufregung wuchs. Ich hatte so viel von Nancy gehört und nun würde ich sie endlich treffen! Die Fahrt war kurz, aber meine Vorfreude überkam mich, und ich bat Miriam etwas schneller zu fahren. (Es ist gut, dass sie es nicht getan hat; der Winter beginnt sich hier in der Schweiz niederzulassen und die Strassen können ziemlich eng und rutschig sein!)
Nancys Geschichte hatte mich von dem Moment an berührt, als ich sie zum ersten Mal hörte. Sie hatte von Beginn an ein sehr stressiges und traumatisches Leben. Sie wurde ihrer Mutter weggenommen, als sie sehr jung war, und wie ihre Mutter wurde sie sehr früh schwanger. Dann wiederholte sich die tragische Geschichte und Nancys Kinder wurden ihr weggenommen. Ich bin selbst keine Mutter, aber ich fühlte immer noch Wellen von Entsetzen und Verzweiflung in meinem Körper, als ich das hörte. Es ist schwer, sich etwas Schlimmeres vorzustellen, als wenn deine eigenen Kinder von dir weggerissen werden.
Glücklicherweise lernte Nancy einige unserer Freunde kennen, die ihr halfen, diesen Kreislauf der Trauer zu durchbrechen. Diese gutherzigen Menschen waren in der Lage, sie aus dem misshandelnden Umfeld, in dem sie gelebt hatte, herauszuholen und sie in eine sichere, liebevolle Umgebung zu bringen. Dort konnten sie und ihre beiden Kinder - die sich als ihre letzten sollten - in Frieden zusammenleben. Sie bekam die Unterstützung, die sie brauchte, fühlte sich schliesslich sicher und ihr neues Zuhause war wie ein Stückchen Himmel.
Unsere Freunde hatten mir erzählt, dass Nancy aufblühte, sobald sie sich eingelebt hatte. Sie kam angespannt und ungesund an, verwandelte sich aber bald in eine super Schönheit, voller Leben und Glück. Jeder, der sie kannte, war erstaunt über ihre Metamorphose und ich konnte es kaum erwarten, sie selbst zu sehen.
Endlich sicher
Schließlich kamen wir an Nancys neuem Ort an und Aufregung überkam uns! Wir sprangen aus dem Wagen, sagten ein kurzes Hallo zu unseren gemeinsamen Freunden, die Nancy gerettet hatten, und eilten dann zu der Stelle, wo sie und ihre Kinder, Momo und Luna, lebten. Miriam hatte Nancy schon einmal getroffen, also stellte sie uns vor. Ich fühlte mich sofort von Nancys eifrigem Blick und funkelnden, freundlichen Augen willkommen geheißen.
Dann führte Nancy mich in ihr grosses, gemütliches Zimmer, das voller Stroh und wunderbar geräumig war. Es war so eingerichtet, dass sie sogar im Haus nach Wurzeln stöbern konnte, was perfekt war, weil es draußen kalt geworden war und Schweine nicht das dickste Fell haben. Sie schien geradezu fröhlich zu sein, als sie an mir schnüffelte, und obwohl ihre Kinder zuerst zurückblieben, haben sie mich auch bald erkundet.
Als wir zusammensaßen und meine Hände über die drahtigen Haare auf ihren starken Rücken strichen, versuchte ich mich zu erinnern, wie oft ich Schweine tatsächlich persönlich getroffen hatte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich sie an einer Hand abzählen könnte. Selbst wenn du durch die mit Farmen übersäte Landschaft fährst, siehst du selten Schweine im Freien.
Das liegt daran, dass sie in schrecklichen "Betrieben" oder Tierfabriken versteckt sind, in denen Nancy und ihre Kinder lebten. Diese Orte zwingen die Tiere dazu, in winzigen Gehegen zu leben, wo sie kaum stehen oder sich umdrehen können. Die Gehege sind überfüllt, und so dicht gepackt, dass es den Tieren Unbehagen und Entsetzen verursacht. Jeder und alles, was ihnen lieb und teuer ist, wird ihnen weggenommen und sie werden in ihrem ganzen Leben nie den Sonnenschein sehen. (Du kannst mehr über die Schweine in der Schweiz erfahren, indem du diesen Bericht liest, aber sei dir bewusst, dass die Bilder und Informationen sehr erschütternd sind.)
Nancy hatte das Glück, dass während sie immer noch an diesem höllischen Ort feststeckte, dort eine junge Frau angestellt wurde, deren Mitgefühl erwachte. Nach nur ein paar Arbeitstagen wurde es für sie schwierig, all diese Entbehrungen und des Stress mit anzusehen, dem die Tiere ausgesetzt waren. Sie hatte Mitleid mit allen Schweinen, aber sie hatte sich absolut in Nancy verliebt. Selbst unter schrecklichen Umständen glänzte Nancys freundliche, aufgeschlossene Persönlichkeit. Und da ihre Zunge immer ein wenig heraushing, war sie unwiderstehlich süß.
Dieses Mädchen beschloss, Nancy und ihre zwei jüngsten Kinder zu retten, und so lebten sie zusammen mit den Besitzern Ann Bachmann und Markus Zaugg und etwa 25 anderen geretteten Tieren auf dem Lebenshof Tiermensch.
Alle diese Tiere sind sicher vor dem Schlachten und können ihre Tage in Frieden leben, frei von Furcht und ständiger Angst.
Wie kannst du helfen
Weihnachten ist fast da und viele von uns kratzen sich am Kopf und fragen sich, was sie für unsere Lieben kaufen sollen. Glücklicherweise habe ich einige grossartige Ideen für dich! Anstatt deine Freunde und Familie mit lustigen Scherzartikeln oder hübschen Gegenständen zu versorgen, die sie nicht wirklich brauchen, könntest du den Lebenshof Tiermensch unterstützen.
Ann und Markus veranstalten eine Vielzahl von Aktivitäten auf der Farm:
Geschenke wie diese sind sinnvoll und haben nachhaltigen Einfluss auf den Empfänger und die Tiere! Und wenn du weit weg vom Lebenshof Tiermensch lebst, gibt es in der Schweiz und in anderen Ländern in ganz Europa mehr Lebenshöfe / Tiergnadenhöfe. Kontaktiere einen in Deiner Nähe und frage, wie du ihre lebensverändernde Arbeit am besten unterstützen kannst.
Nancy und ich wünschen Ihnen beide eine warme und fröhliche Adventzeit!